Zwetschkenernte auf Holzuntergrund
Flugblatt

Süßer Herbst-Klassiker

Mit einem Biss in die ersten saftigen Zwetschken fällt der Abschied vom Sommer nicht schwer.

Beschwipste Zwetschke

Schnapsbrennen hat in Österreich eine lange Tradition. Neben verschiedenen Apfel- und Birnensorten ist auch die Zwetschke ein beliebtes Brennobst. Für einen Liter Schnaps werden rund zwölf Kilo Zwetschken benötigt.

"k" oder "g"

Die Schreibweise des Namens der blauen Frucht sorgt oft für Verwirrung. Fakt ist: Es gibt kein Richtig oder Falsch, nur länderspezifische Unterschiede. In Deutschland schreibt man in erster Linie „Zwetschge“, in Österreich „Zwetschke“. Beide Formen sind zulässig.

Fruchtige Zutat

Ist dem Österreicher etwas „powidl“, so ist es ihm schlichtweg egal. Nicht egal ist ihm allerdings der gleichnamige Fruchtaufstrich: Powidl ist ein fixer Bestandteil der österreichisch-böhmischen Küche und wird vor allem als Füllung für Mehlspeisen wie Germknödel, Buchteln und Powidltascherl verwendet. Zur Herstellung werden Zwetschken über mehrere Stunden zu einem dicken Brei eingekocht.

zwei Stamperl mit Zwetschkenschnaps auf einem blau karierten Tischtuch mit vielen frischen Zwetschken
Bild von Kirschblüten auf einem Ast
Powidl in einem Weck Glas, daneben frische Zwetschken

Crashkurs Dialekt

Für die Zwetschke kennt die Mundart unter anderem Ausdrücke wie „Zweischb’m“ (Burgenland), „Zweschb’n“ (Tirol), „Zweschb’m“ (Salzburg) und „Griäch’n“ (Niederösterreich).

Auf die Früchte, fertig, los!

Haupterntezeit für Zwetschken ist im September. Frühe Sorten werden jedoch schon im Juli, späte bis Anfang Oktober geerntet. Reife Früchte haben einen bläulich-weißen, reifartigen Belag. Wer sich unsicher ist, macht den Fingertest: Bleiben im Fruchtfleisch kleine Druckstellen zurück, sind die Früchte reif.

Tiroler Perle

Die „Stanzer Zwetschke“ ist bekannt für ihr besonders intensives Aroma. Hoch über der Sanna bei Landeck in Tirol findet die ertragreiche Sorte in 1.000 Meter Seehöhe trockenes alpines Klima und damit ideale Wachstumsbedingungen vor. 2005 wurde sie als GenussRegion ausgezeichnet.

Gewusst?

„Pflaume zu Damasco“
Die Herkunft der Zwetschke wird in Damaskus verortet, wo auch der Ursprung des Pflaumenhandels vermutet wird. Über Griechenland verbreitete sie sich schließlich nach Italien. Heute werden weltweit rund 2.000 Sorten angebaut, davon über 100 in Europa.

Bitte Abstand halten!
Reife Zwetschken halten sich im Kühlschrank bis zu eine Woche. Dabei sollten sie allerdings nicht neben Tomaten, Brokkoli, Gurken oder Karfiol gelagert werden. Zwetschken sondern das Reifungsgas Ethylen ab, das das Gemüse schneller reifen und verderben lässt.

eine Hand pflückt frische Zwetschken von einem Ast

Power-Frucht

Zwetschken enthalten neben den Provitaminen A, C und E auch verschiedene Vitamine der Gruppe B - diese stärken die Nerven und beugen Stress vor. Dem blauen Farbstoff der Zwetschke wird zudem eine antioxidative Wirkung nachgesagt. Außerdem enthalten sie Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium und Zink. 

Jede Zwetschke ist eine Pflaume!

... aber nicht jede Pflaume ist eine Zwetschke. Warum? Weil die Zwetschke zwar eine Unterart der Pflaume ist, sich in Größe, Farbe, Form, Konsistenz, Aroma, Steinlösbarkeit und Reifezeit jedoch von selbiger unterscheidet. Eindeutige Erkennungsmerkmale der Zwetschke sind ihre länglich-ovale, spitz zulaufende Form und eine blaue bis blauschwarze Färbung.




Text: Sonja Planeta


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