Minze - Mentha
Die heilende Kraft der Pflanzen
Die Minze wurde bereits in den alten Kulturen Genusspflanze geschätzt. Sie ist weit verbreitet, gehört zur Familie der Lippenblütler und sogar Botaniker können nicht mit Gewissheit sagen, ob es nun 20 oder 30 oder noch mehr verschiedene Arten gibt und die kolportierte Sortenzahl von über 600 auch tatsächlich stimmt. Auch die Abgrenzung der Arten ist selbst für Experten nicht einfach, denn Minzen neigen dazu, Hybriden (Bastarde) zu bilden. Die Grüne Minze, sie wird in manchen Quellen gerne als „Urminze“ bezeichnet, kommt bei uns am häufigsten vor. Die bekannteste Art aus der Familie der Minzen dürfte wohl die Pfefferminze sein, die der englische Biologe John Ray 1696 zufällig in einem Garten entdeckte und als Kreuzung der Grünen Minze und der Wasserminze identifizierte.
Minze betört mit ihrem Duft
Kapriziös ist sie nicht, die Minze, sie stellt keine Anforderungen an die Pflege, begnügt sich mit einem feucht-erdigen Platz im Halbschatten, protzt nicht mit ihrem Aussehen, nein, das hat sie nicht nötig: Sie lockt uns mit ihrem umwerfenden Duft an.
Die Pflanze, mit ihren lichtgrünen Blättern und den kleinen weißen, blassrosa und violetten glockenförmigen Blüten, die von Juni bis September blühen, gibt sich recht bescheiden. Dabei ist das geschichtsträchtige Kraut, das im gemäßigten Klima der Nordhalbkugel beheimatet ist und bis zu einem Meter hoch und 25 Jahre alt werden kann, maßlos und rücksichtslos gegen jedweden Nachbarn – sowohl über als auch unter der Erde.
Minze ist ein invasives Kraut
Wie die meisten Lippenblütler hat auch die Minze keine Wurzeln, sondern Rhizome (unterirdische Speicherorgane). Mit deren Sprossachsen, den Triebausläufern, legt sie ein weitverzweigtes Netz an und verdrängt alles, was sich ihr in den Weg zu stellen wagt. Wer sie ohne geeignete Wurzelsperre ins Freiland pflanzt, wird mehrmals im Jahr beherzt zu Hacke und Spaten greifen und rundherum gründlich ausstechen müssen. Ein regelmäßiger, bodennaher Rückschnitt aller Zweige wirkt der Verwilderung entgegen.
Vielfältige Verwendung in der Küche
Minze eignet sich besonders als Gewürz für Lamm, Geflügel und Fisch, ein Zweig Minze im Kochwasser gibt Karotten, Erbsen und Sellerie eine sehr interessante Note, im Gemüseauflauf harmoniert Minze besonders gut mit Auberginen, Paprika und Fenchel.
Einige Blätter Minze im Salat bieten ein feines Geschmackserlebnis. In Cremen, Eis oder Schokoladendesserts sorgt die Minze für kühle Frische. Minztee, heiß oder kalt serviert, ist ein erfrischender Durstlöscher an heißen Sommertagen.
Minze wirkt verdauungsfördernd
In der Volksmedizin werden der Minze zahlreiche Kräfte zugeschrieben – viele der überlieferten Wirkungen wurden in wissenschaftlichen Studien bestätigt. So etwa konnte nachgewiesen werden, dass das in der Minze enthaltene Menthol Krämpfe lösen kann. Die in so gut wie allen Minzesorten enthaltenen ätherischen Öle, aber auch Flavonoide, Bitterstoffe, Harze und Gerbstoffe tragen dazu bei, dass die Leber gestärkt wird und mehr von dem für die Verdauung benötigten Gallensaft produziert. Dadurch können Blähungen, Übelkeit, Völlegefühl, aber auch Durchfall verhindert oder aber gelindert werden.