Auf die langsame Tour
Schneller, höher, weiter? Muss nicht sein. Auf sogenannten „Slow Trails“ wird eine andere Art des Wanderns zelebriert. Die Kurzwanderwege helfen beim Entschleunigen, fördern die Gelassenheit und beflügeln Geist und Körper.
Kärnten macht’s vor. Das südlichste Bundesland Österreichs setzt beim Wandern auf „Slow Trails“. Was das ist? Kurzwanderwege in Seenähe mit besonderen Naturschauplätzen und Seepanoramen. „Slow Trails“ sind maximal zehn Kilometer lang, es gilt nie mehr als 300 Höhenmeter zu bewältigen und auf keinem ist man länger als drei Stunden unterwegs. Ideal für Familien mit Kindern, Genusswanderer und alle, die eine neue, achtsame Art des Wanderns entdecken wollen. Die oberste Prämisse lautet: Kein Stress! Und: Pausen sind ausdrücklich erwünscht. Je mehr, desto besser. Am Wegesrand laden Bänke, Plattformen oder Hängematten dazu ein, die herrliche Natur mit allen Sinnen zu erleben. Weiches Moos streicheln, den harzigen Waldduft inhalieren, die Füße in den kühlen See tauchen. Es geht nie darum, möglichst viel zu erreichen. Im Gegenteil: Wer es schafft, zu entspannen, herunterzufahren, zu genießen, und dabei seine Gedanken auf Wanderschaft schickt, ist angekommen.
Achtsames Wandern mit Seeblick Fünf dieser Slow Trails können in Kärnten bereits erwandert werden, bis Ende des Jahres sollen es insgesamt 16 sein. Achtsames Gehen ist nicht nur rund um die Kärntner Seen möglich, auch andere Bundesländer setzen auf kinderfreundliche Wege.
Wir verschaffen einen Überblick.
Tirol: Hintersteiner See
Slow Trail im Gebirge
Der Slow Trail führt um einen der schönsten und saubersten Tiroler Gebirgsseen. Der Hintersteiner See oberhalb von Scheffau liegt zu Füßen des Wilden Kaisers. Der 5,2 Kilometer lange Weg startet beim Parkplatz Seestüberl und führt an den schönsten Stellen des Gewässers vorbei. Kinderwagentauglich!
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Kärnten: Millstätter See
Sternenbalkon am Moorweg
Einer der beiden Slow Trails am Millstätter See führt vom Alpengasthof Bergfried auf 2,6 Kilometern durch das geheimnisvolle Mirnockmoor und endet am Mirnock. Blumenwiesen und ein Waldstück liegen am Rundweg. Wenn möglich die Wanderung so timen, dass man bei Sonnenuntergang am Berg ankommt. Vom Sternenbalkon hat man einen sagenhaften Ausblick auf das Land. In schattenspendenden Kastanien- und Kiefernwäldern lässt es sich am Slow Trail Zwergsee hervorragend entspannen. Inmitten der Bäume liegt eine Waldbühne, von der der Blick zu den Jugendstilvillen am Seeufer wandert. Der 3,6 Kilometer lange Trail führt vom Parkplatz Kalvarienberg durch den Ort Kleindombra und über einen Forstweg zur Aussichtsplattform. Über Zwergsee und Klieberteich geht es zum Ausgangspunkt zurück.
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Niederösterreich/Steiermark: Erlaufsee
Schwimm-Wandern
Nördlich von Mariazell führt ein fünf Kilometer langer Rundweg um den Erlaufsee. Der klare Bergsee liegt an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Hineinspringen ist erwünscht – daneben gibt es noch Bootsverleih, Tauchschule und Waldseilgarten.
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Steiermark: Altausseer See
Plätten-Wandern
Eine der schönsten steirischen Seewanderungen ist die um den Altausseer See. Immer im Blick: Loser, Trisselwand und die Gletscher des Dachsteinmassivs. Rund um den See warten Bankerl zum Rasten. Ausgangspunkt ist der Kurpark in Altaussee, von dort geht es zum Hotel Seevilla und weiter durch einen schattigen Wald. Tipp: Vor Ort gibt es einen Shuttleservice mit den für Aussee typischen Booten, den Plätten.
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Steiermark: Grüner See
Wasser kristallklar
Der grüne See in Tragöss ist eine Laune der Natur. Der kristallklare Schmelzwassersee leuchtet in strahlendem Smaragdgrün. Wasserhöchststand ist um Pfingsten, im Spätherbst ist nur noch ein kleiner Rest an der tiefsten Stelle übrig. Die Seerunde ist 3,6 Kilometer lang und startet am Parkplatz Grüner See.
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Niederösterreich: Lunzer See
Naturschauspiel
Im Mostviertel liegt der 34 Meter tiefe smaragdgrüne Lunzer See. Auf dem 4,8 Kilometer langen Slow Trail rund um das klare Gewässer lassen sich Fische beim Mückenfangen beobachten, Schwäne ziehen auf dem See ihre Kreise und flinke Eichhörnchen tummeln sich auf den nahen Bäumen und den schattigen Waldwegen. Ein prägendes Naturerlebnis (nicht nur) für Kinder. Ausgangs- und Endpunkt ist der Parkplatz beim See.
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Niederösterreich: Edelsberger See
Windgeschützt im Wald
Der Slow Trail startet und endet am Kirchplatz Gutenbrunn. Die Gemeinde liegt in einer windgeschützten Talmulde mitten im größten zusammenhängenden Waldgebiet Österreichs, dem Weinsberger Wald. Von der Kirche geht’s bis zum Waldrand mit herrlichem Blick auf Schloss und Herrschaftsgebäude der Habsburger. Der 8,6 Kilometer lange Rundweg ist kinderwagentauglich.
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Tirol: Obernberger See
Hoch, aber wenig Höhenmeter
Durch das Landschaftsschutzgebiet Obernbergtal geht es zum Obernberger See auf rund 1.600 Meter Seehöhe. Keine Sorge, es sind nur 240 Höhenmeter zu bewältigen. Über das tiefblaue Wasser des Sees führt eine Brücke, auf der linken Uferseite warten die Kapelle Maria am See und der Blick auf den gewaltigen Tribulaun. Ausgangspunkt des 6 Kilometer langen Rundwegs ist der Parkplatz Waldesruh.
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