Flugblatt

Rosmarin

Die heilende Kraft der Pflanzen

Der immergrüne Halbstrauch kann bis zu zwei Meter hoch werden und blüht hellblau, manche Sorten auch rosa oder weiß. Die dunkelgrünen, länglichen Blätter mit runder Spitze ähneln Nadeln, die leicht eingerollt sind.

Anbau, Pflege

Rosmarinkräuter

Ursprünglich in warmen Lagen des Mittelmeergebietes beheimatet, findet man Rosmarin mittlerweile auch ganzjährig in vielen Gärten Europas. Er bevorzugt sonnige, trockene Standorte mit kalkreichen Böden. Rosmarin benötigt kein exzessives Gießen, aber auch im Winter ausreichend Feuchtigkeit. Er kann über Stecklinge vermehrt werden.
 

Verwendung

Rosmarin wird vor allem in Italien und Frankreich verwendet und ist ein Bestandteil der vielseitig eingesetzten Gewürzmischung „Herbes de Provence“.

Auch bei uns ist er beliebt und wird für Fleisch-, Wild- und Geflügelgerichte eingesetzt oder zum Würzen von Erdäpfeln.

Man kann auch Olivenöl damit aromatisieren. Aufgrund des intensiven Geschmacks empfiehlt sich ein sparsamer Umgang.


Rosmarin ist eine sehr stark anregende und kräftigende Pflanze und stimuliert das Nervensystem. So kann er zurStärkung von Herz und Kreislauf, zur besseren Durchblutung und zur allgemeinen Aufheiterung verwendet werden. Er soll gegen allgemeine Erschöpfung, Trägheit und Gedächtnisschwierigkeiten helfen. Auch nervöse Beschwerden oder Herzrhythmusstörungen werden mit diesem Gewürz gelindert. Die astringierenden, antibakteriellen und entzündungshemmenden Inhaltsstoffe regeln die Gallenfunktion und die Lebertätigkeit und fördern somit die Verdauung, helfen bei Koliken und Völlegefühl. Während Rosmarin bei Wechsel-beschwerden zu empfehlen ist, sollten ihn schwangere und stillende Frauen meiden.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit sind ätherische Öle aus Rosmarin. In einem der ersten destillierten Parfums, dem „ungarischen Wasser“, war Rosmarin ein wichtiger Bestandteil. Auch Kölnischwasser enthält Rosmarin.

Steckbrief

lateinische Bezeichnung: rosmarinus officinalis

Pflanzenfamilie: Lippenblütler

Saison: April - Oktober

Konservierung: Die Blätter kann man bis zum Frost ernten, die jungen Triebe können auch getrocknet werden.

Geschichten und Bräuche

Im Altertum war Rosmarin Aphrodite, der griechischen Göttin der Schönheit und der Liebe, geweiht. Man wusste um seine anregende und erregende Wirkung, und deshalb verwendete man diese immergrüne Pflanze in vielen Liebesrezepten und -räucherungen. Auch bei Hochzeitszeremonien wird sie eingesetzt. Heute noch steckt man in vielen Gegenden den Hochzeitsgästen und dem Bräutigam ein Rosmarinzweiglein an und mit dem Aufleben alter Bräuche wird diese stark duftende Pflanze wieder öfter in Brautsträuße gebunden. Auch bei anderen Übergangsriten wurde und wird Rosmarin eingesetzt.

In Italien und in manchen Gegenden Österreichs steckt man Rosmarinzweige den Trauergästen an, außerdem wird der Tote mit einem in Weihwasser getauchten Zweig besprenkelt. Schon im Mittelalter legte man den Toten Rosmarinzweige ins Grab – vielleicht des starken Duftes wegen. Jedenfalls glaubte man zu dieser Zeit, Rosmarin könne böse Geister bannen.

Leicht angebratenes Filet mit Rosmarin garniert

TIPP

Rosmarin kann auf der Fensterbank das ganze Jahr über geerntet werden.

Rosmarinwein
1 Handvoll Rosmarin, etwas zerkleinert, in 1 Liter Weißwein geben, verschließen und schwenken. Nach 5 Tagen seihen Sie die Pflanzenteile ab und trinken täglich ein Stamperl für bessere Durchblutung.

Text: Karin Tomka


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